Bürgermeister hat anderen möglichen Standort vorgeschlagen: Die Sachsenhausener Str. 2
Ausführliche Version lesen
Auf Initiative des Jugendforums und uns des Jugendbeirats der Stadt Oranienburg hin, beschloss die Stadtverordnetenversammlung von Oranienburg 2019 die Errichtung eines Jugendcafés in der Innenstadt. Ziel war und ist es, einen Ort für Jugendliche in der Innenstadt zu schaffen, den sie ohne Kaufverpflichtungen o.ä. aufsuchen, in dem sie die Zeit zum Warten auf Bus und Bahn überbrücken oder auch einfach gemeinsam Spaß haben können. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Die Stadt hat kurze Zeit später einen Vorschlag gehabt: Das Erdgeschoss der Bernauerstraße 61 – gegenüber der Milchbar. Im Januar/Februar 2020 fand dann parallel zum Jugendforum ein Beteiligungsverfahren zum geplanten Jugendcafé statt. Die Kinder und Jugendlichen formulierten nicht nur gewünschte Aktivitäten, sondern ordneten diese in „Themenräume“ ein und berieten deren jeweilige Ausstattungen – vom Teppich über das Mobilliar bis zur Tapete. Diese Ergebnisse wurden einige Zeit später bei einer Begehung des Standortes in der Bernauerstraße 61 über 100 Besucherinnen und Besuchern vorgestellt darunter viele Jugendliche.
Nun tat sich ein Problem auf. In der Bernauerstraße 61 hatte zuvor eine Bank ihren Sitz. Um die Nutzung von einer Bank zu einem Jugendcafé zu ändern, benötigt es eine Nutzungsartenänderung, die beim Landkreis beantragt werden muss. Zu ihr gehört auch ein überarbeitetes Brandschutzkonzept, u.a. weil in einem Jugendcafé mehr Menschen zu erwarten sind als in einer Bank. Auf der Sitzung des Sozialausschusses im September 2021 gab Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke (parteilos) bekannt, dass zur Erfüllung des neue Brandschutzkonzepts Maßnahmen wie z.B. Brandschutztüren, Brandschutzputz und Brandschutzdecken nötig seien. Diese führen zu unerwarteten Kosten in Höhe von ca. 100.000-150.000 €.
Der Bürgermeister hat aufgrund dieser nicht erwarteten Kostensteigerung einen anderen Standort für das geplante Jugendcafé ins Spiel gebracht: Die Sachsenhausener Straße 2 – neben dem Regine-Hildebrandt-Haus. Das Gebäude ist derzeit eine Bauruine, dessen Sanierung für 750.000 € bereits beschlossen, für dessen Nutzung es aber noch keine Entscheidung gibt, außer, dass es vom Gemeinwesen genutzt werden soll. Hier wäre also auch die Umsetzung eines Jugendcafés möglich. Er hat den Sozialausschuss und uns als Jugendbeirat der Stadt Oranienburg gefragt, ob diese Idee von der Verwaltung grundsätzlich weitergedacht oder ob an der Bernauerstraße 61 festgehalten werden sollte. Die Antwort beider Gremien war ähnlich: Das letzte Wort müssen die Jugendlichen selbst haben! Daher haben wir als Jugendbeirat der Stadt Oranienburg ein Beteiligungsverfahren gestartet.
Zu den Standorten
Es handelt sich um die beiden Standorte Bernauer Straße 61 (Erdgeschoss – rechts im Bild) und Sachsenhausener Straße 2 (links im Bild).
Beide Standorte haben ihre individuellen Vor- und Nachteile, die gut gegeneinander abgewogen werden müssen. Dies bitten wir euch als Jugendliche zu tun, denn es geht um euer Café. Als Jugendbeirat haben wir uns über die verschiedenen Aspekte beraten und stellen euch im Folgenden mögliche Vor- und Nachteile der beiden Standorte als Hilfestellung für eure Entscheidung vor:
Bernauer Straße 61
Dies ist der ursprünglich geplante Standort. Es handelt sich hierbei um das Erdgeschoss. Von der Bernauerstraße aus sieht man die großen markanten Schaufenster, der Hauptzugang liegt unter der Überdachung. Ein großes Foyer gewährt dann Zugang zu 5 verschiedenen Räumen zzgl. einer Garderobe, einer der Räume würde auch als Durchhlaufraum zu einem weiteren dienen, sonst sind alle direkt vom Foyer aus erreichbar. In einer abgelegenen Ecke des Foyers kann eine Teeküche zur Selbstverorgung eingerichtet werden. Über diesem Standort befinden sich allerdings auch andere Mietsparteien wie Büros aber auch Wohnungen, wodurch auf keine übertriebene Lautstärke zu achten wäre.
Der Grundriss sieht wie folgt aus:
Sachsenhausener Straße 2
Sie ist der mögliche Ausweichvorschlag des Bürgermeisters. Ehemals war hier die Jüdische Gemeinde Oranienburgs ansässig, die bereits mit Sanierungsmaßnahmen begonnen hatte. Seitdem ist das Haus immer mehr verfallen, weshalb es derzeit wie eine Bauruine aussieht. Da es aber auch eines der ältesten Häuser der Stadt Oranienburg ist, entschied sich die Stadtverordnetenversammlung in diesem Jahr, das Gebäude vom Landkreis abzukaufen und es für 750.000 € zu sanieren. Auch hier wäre aufgrund des gegenüber gelegenen Plattenbaus auf keine zu große Lärmentwicklung (mindestens außerhalb) zu achten. Im Inneren werden die räume teilweise etwas zugeschnitten, außen herrscht teilweise strenger Denkmalschutz. Dort ist neben einer Rampe für einen barrierefreien Zugang eventuell eine Feuerleiter als Fluchtweg möglich. Diese begrenzten Fluchtwege verhindern eine umfangreiche Nutzung des Kellergeschosses und des Obergeschosses, wo zwei Räume zu finden wären, die dadurch nur als Büros o.ä. nutzbar wären. Daher käme für das Jugendcafé primär das Erdgeschoss in Betracht. Dessen geplanten Grundriss seht ihr hier:
Was meint ihr? Welcher Standort soll genutzt werden?